4 Days Road Trip – Outback + Grampians

26 11 2012

Da wir ja am Dienstag den 6. November hier in Melbourne nen Feiertag hatten haben wir uns beide praktischerweise gleichmal den Montag davor freigenommen und nen kleinen 4-Tage Road Trip (Autoreise) geplant. Gemeinsam mit unseren zwei Mitbewohnern haben wir uns einen Mietwagen geholt und ne Route zusammen gestellt.

on the road again...

Am Samstag früh gegen 8am holte Willi den Leihwagen (nen Holden Cruze) ab und dann gings für uns zwei raus aus Melbourne – erster Stop: Bendigo. Chalom und Kevin konnten leider noch nicht gleich mit, da Chalom noch am Samstag arbeiten musste. Beide sollten uns dann aber am Sonntag mit dem Zug folgen und sich gegen Mittag mit uns treffen.
Also waren wir bis Sonntag Mittag erstmal allein unterwegs. Als Erstes haben wir uns am Samstag nach ca. 2 Stunden Fahrt von Melbourne die kleine Goldgräberstadt Bendigo angesehen. Eines der Highlights der Stadt ist ihre seit über 120 Jahren alten Strassenbahn-Flotte, die heute immer noch in Betrieb ist und von uns natürlich ausgiebig genutzt wurde.

Gegen späten Nachmittag sind wir dann weiter Richtung Norden aufgebrochen – Echuca hieß dann unser Halt für die Nacht. So hieß es also einchecken im Motel und dann die Gegend erkunden… Echuca ist eine sehr gemütliche kleine Hafenstadt am Murray River (wasserreichste und mit 2375km zweitlängster Fluss Australiens). Die Stadt erinnert an einen Wild-Western Film mit Saloons und unbefestigten Straßen. Ach übrigens der Name der 12.000-Einwohner-Stadt bedeutet in der Aborigines-Sprache „Zusammentreffen der Wasser“. Weiterhin ist Echuca bekannt für seine herrlich restaurierten Schaufelraddampfer… hmmm genau, ähnlich wie Dresden.

Steampaddlers and we at Echuca
Wir zwei haben dort ein paar wunderschöne Stunden verbracht, mit einer kleinen Weinverkostung, einem tollen Abendessen im Freien und einem bunten Flohmarkt am Sonntag Morgen.

Nach nem super Brekky (Frühstück) mit Kaffee, Brötchen, Spiegelei und Schinken sind wir dann am nächsten Tag weiter nach Swan Hill gefahren und haben Kevin und Chalom vom dortigen Bahnhof abgeholt. Zusammen gings dann über ewig lang geradeaus führende Straßen vorbei an riesengroßen Weinanbaugebieten und Orangenplantagen nach Mildura. Als wir auf dem Weg an einer kleinen Tankstelle gestoppt hatten, hat uns ein besonders freundlicher Australier auf seine hauseigene Obstplantage eingeladen. Orange FarmOranges, Oranges...

Und dort haben wir definitiv die bisher besten und frischesten Orangen und Grapefruits gepflückt, gegessen und natürlich auch mitgenommen. Schon komisch so ne frischgepflückte Orange mit dem regelrecht heißen Fruchtsaft im Inneren… aber sooooooo lecker. Ja, heißer Fruchtsaft weil wir mittlerweile anstatt ca. 20°C (in Melbourne) nun 38°C hatten und schon fast im Outback angekommen waren. Abends gings dann noch schön zu viert beim Italiener Essen und in ne Bar ein paar kühle Getränke abschmecken.

Am Montag Morgen sind wir weiter Richtung Norden gefahren bis wir in Wentworth dann endlich das berühmte australische Outback zu sehen bekommen haben… endlos weite Steppe mit roter Erde und roten Sanddünen.

Outback...
Schon irgendwie seltsam und atemberaubend schön zu gleich. Von dort sind wir aber wieder umgedreht und nach Richtung Süden zurück gefahren. Es folgten unbefestigte Sand- und Schotter „Highways“, wo wir teilweise ewig keiner Menschenseele begegnet sind. Aber dafür hätten wir fast zwei große Emu’s (ähnlich dem Vogelstrauß) angefahren… puhhhh das war echt knapp, und die ganze Situation schon ziemlich unterhaltsam: weil Willi als Fahrer in dem Moment fotografieren wollte, Kevin als Beifahrer das Lenkrad gehalten hat und Chalom und Sarah dahinter geschrien haben „EEEEEEEmuuuuussssss“!!! Aber alles gut – nix passiert. Nur hat in diesem Moment keiner ein Foto gemacht ;D
dirt road

Über kurze Stops und viele weitere Stunden Fahrt vorbei an unglaublich schöner Landschaft und wilden Kängurus sind wir dann abends gegen 7:30PM in den Grampians (National Park) im Ort Halls Gap angekommen. Das Grampians-Gebirge ist sehr bekannt für seine zumeist aus Sandstein bestehenden Bergkämmen, die sich über 1.000m über die umgebende Tiefebene erheben.
Unterwegs dahin haben die Mädels telefonisch die Unterkunft für die Nacht klar gemacht, so dass wir eine super gemütliche Lodge inmitten der wunderschönen Natur des Grampian National Parks hatten, umgeben von den felsigen Bergen.

Am letzten Tag unseres Road Trips haben wir vier dann noch ein paar kurze Wanderungen zu den bekanntesten Look Outs (Aussichtspunkten) in den Grampians gemacht. Unter anderen auch zum bekannten Balcony Lookout, Zitat Wikipedia: „Die spektakulären Felsüberhänge der Balconies, auch Mouth of Death genannt, […] Früher pflegten wagemutige Touristen sich auf die Balconies oberhalb des Abgrundes zu stellen und sich dort fotografieren zu lassen. Inzwischen ist der Zugang jedoch gesperrt. Man kann das Mouth of Death nur noch von der Seite aus in Augenschein nehmen…“. Was Willi natürlich nicht davon abhielt, die atemberaubende Aussicht von genau diesem Punkt zu geniessen und sich auch dort fotografieren zu lassen… Es ist aber nix passiert… 🙂

Balconie Lookout - The mouth of death

Ja, und nach weiteren 2,5 Stunden Fahrt waren wir dann nach über 1.500km in 4 Tagen wieder zurück in unserem Melbourne. Erschöpft und total voller schöner Erinnerungen an diesen Road Trip haben wir dann schön auf dem Balkon gegrillt und ein paar kühle Biere genossen.

Cheers,

Sarah & Willi

P.S.:  Jede Menge Photos gibts natürlich auch wieder in der Galerie zu sehn 🙂